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Smartphone UMIDIGI Z Pro im Test

von berlinartdesign

Ein neues Smartphone ist vor wenigen Tagen bei uns eingetroffen um ausführlich getestet zu werden. Diesmal handelt es sich um das UMIDIGI Z Pro, dem neuen Flagship aus dem Hause UMIDIGI und ist der "große" Bruder des Umidigi Z - wobei sich das "groß" nur auf die zusätzliche Dualkamera bezieht. Was das Smartphone taugt, verraten wir euch im nachfolgenden Artikel. Erst vor wenigen Monaten vollzog das chinesische Unternehmen ein Namenswechsel von "UMI" zu "UMIDIGI" und alle Neuveröffentlichungen erhalten das neue Branding auf der Rückseite.

Das Portfolio ist inzwischen schon sehr beachtlich und man kann gut beobachten, das dass Unternehmen sehr bemüht ist, ihre Low- bis MiddleBudget Geräte mehr "Schick" und Qualität zu verleihen. Das Spiegelt sich auch an der Aufmachung sowie den verbauten Teilen wieder. Beim Z Pro, setzt UMIDIGI auf den Mittelklasseprozessor Helio X27 aus dem Hause MediaTek. Die Prozessoren erreichen zwar nicht das Niveau von Qualcomm, sind aber für die Preisklasse die das Unternehmen anstrebt, vollkommen ausreichend.

Der Helio X27 setzt auf die 64Bit-ARM Architektur mit 10 Kernen, diese sind in 3 Clusterbereichen eingeteilt:

CPU Cluster 1: ARM-A72 @ 2.6GHz, CPU Cluster 2: ARM-A53 @ 2.0GHz CPU Cluster 3:ARM-A53 @ 1.6GHz

Als GPU-Typ kommt die ARM Mali-T880 MP4 mit einer Frequenz von 875MHz zur Anwendung - diese ist für die meisten Anwendungsfälle absolut ausreichend und hat auch keine Probleme bei neueren 3D Spielen - zur Seite stehen euch 4GB RAM sowie 32 GB Speicher für eure Daten.

Verpackung & Verarbeitung:

Das UmiDigi Z Pro, wird in einer sehr schicken, schwarzen Aludose ausgeliefert - beigelegt sind neben dem eigentlichen Smartphone auch ein Schnellladenetzteil, ein USB Type C Kabel, Minianleitung sowie SIM-Dorn. Das Display ist mit einer Schutzfolie zusätzlich geschützt, leider lassen sich die Klebehilfen nicht rückstandslos entfernen sodass ein Austausch mit einer neuen Folie angeraten wird.

Das Gehäuse des Z Pro besteht komplett aus einem Unibody-Alublock - dadurch sieht es sehr hochwertig und robust aus, der mattschwarze Anstrich veredelt den Eindruck. Buttons wie der Einschalter und die Lautstärkewippe befinden sich auf der rechten Seite. Am oberen Rand ist der 3,5mm Klinkensteckeranschluss, unten die USB-Type C Buchse sowie die Aussparungen für die verbauten Stereo-Lautsprecher.

Generell macht das Smartphone optisch eine richtig gute Figur, klar es lassen sich viele Gemeinsamkeiten mit anderen Premiumhersteller entdecken was aber generell nichts schlechtes ist. Es liegt gut in der Hand, alle Bedienelemente sind gut zu erreichen. Der Homebutton beinhaltet auch den Fingerabdrucksensor, weitere Sensortasten sind nicht vorhanden, was die Bedienung etwas erschwert, dazu später mehr.
Inzwischen glänzen die meisten Chinahersteller mit ausgezeichneten Materialien und Verarbeitungsqualität was doch immer wieder überrascht - einige Produzenten vergeigen dann aber den Zusammenspiel der Hardwarekomponenten sowie miserabler Softwareanpassungen.

Display

UMIDIGI verbaut ein 5,5 Zoll großes FullHD (1920x1080 Pixel) IGZO Display des Unternehmens Sharp. Das Display ist kratzfest, es kommt eine ähnliche Technologie zum Einsatz wie auch beim Gorilla-Glass. Wir konnten im Test mit einem OnePlus 3T keine Unterschiede in der Kratzfestigkeit feststellen. Das Display hat gute Kontrast und Farbwerte, Bilder und Videos wirken sehr natürlich auf dem Display. Die Helligkeit liegt hier auch auf dem Niveau vom OnePLus 3T. Einzig ein leichter Lichthof am unteren Bildschirmrand ist zu erkennen. Hier ist die Hintergrundbeleuchtung über die komplette Länge deutlich höher als beim restlichen Display. Dieser Umstand ist aber noch vertretbar. Auf Fingereingaben reagiert das Display sehr zügig und Präzise, was mich stört ist, das die Buttons für "Zurück, Fensterwechsel, Home" jetzt als zusätzliche Leiste eingeblendet werden muss dadurch das es nur noch eine Taste unterm Display gibt, der Homebutton. Ich bin nach wie vor ein Fan von richtigen Tasten 😀

Leistung & System

Wie weiter oben schon erwähnt, setzt Umidigi auch im neuen Z Pro auf einen Prozessor von MediaTek. Dieser sorgt für eine ordentliche Leistung und ein stabiles System. Nur hin und wieder ist es etwas träge was wohl an der noch nicht ganz optimalen Anpassung von Umidigi liegt. Gerade beim Multitasking hing das System ab und an beim Wechseln der Apps. Das navigieren durch Menüs ist äußerst geschmeidig auch wenn der Prozessor nach wie vor nicht zur Spitzenklasse gehört, konnten wir alle modernen Spiele ohne Probleme starten und ruckelfrei nutzen. Die mobile Prozessorgrafik Mali T880 MP4 GPU kommt so schnell nicht an ihre Leistungsgrenze wird nur nach einer weile recht warm - im Vergleich mit einem älteren Samsung Galaxy S6 aber noch vollkommen erträglich.

UMIDIGI setzt auf ein fast pures Android 6.0. Es gibt nur wenige kleine Änderungen und das Unternehmen verzichtet gänzlich auf Bloatware. Auch Hintertürchen oder Werbeapps konnten wir im Test nicht entdecken. Das ist sehr positiv, gerade hier schaufeln diverse Chinahersteller noch unnötiges Kram dazu um den günstigen Verkaufspreis mit Werbebomben zu kompensieren. Ein Update auf Android 7.0 stellt Umidigi in Aussicht, aktuell hapert es wohl an einer Freigabe vom Prozessorhersteller MediaTek der bestimmte Treiberupdates verzögert liefert - ein bekanntes Problem bei diesem Unternehmen.

Kamera

UMIDIGI bewirbt das Z Pro mit seinen 3 hochauflösenden Kameras und verbaut 3 hochwertige Sensoren. Für die beiden Rückkameras, kommen 2x 13 Megapixel Sony IMX258 Bildsensoren zum Einsatz, für die Frontkamera wird der gleiche Samsung S5K3L8 Bildsensor wie schon beim UMI Z verwendet. Für Aufnahmen in Dunkelheit, steht ein Quad-LED Blitz zur Seite um das Motiv auf zu hellen.

Rückkameras

Hier waren wir im Test sehr überrascht - in zweierlei Hinsicht. Die beiden Kameras arbeiten ziemlich gut und die Bilder können überzeugen. Mit ein bissel Fingerspitzengefühl lassen sich Fotos mit einem schönen Bokeh-Effekt erzeugen, das heißt Bilder mit einer Tiefenunschärfe, bei dem nur das tatsächlich fokussierte Objekt scharf gestellt ist. Über einen Schieberegler lässt sich die virtuelle Blende von F11 bis F0.8 verschieben um den Effekt zu verstärken oder abzumildern - auch das nachträglich verändern des Fokuspunktes ist problemlos möglich. Auch Bokeh-Videoaufnahmen sind möglich, diese überzeugten uns nicht wirklich.

Die App ermöglicht auch ein direkten Mono-Modus. So lassen sich beeindruckende Schwarz/Weiß Aufnahmen erzielen. Was uns fehlte, ist die Möglichkeit, mehr Einfluss auf das Bild zu nehmen oder sogar in RAW zu speichern. Der Pro-Modus bietet zwar einige Anpassungsmöglichkeiten aber diese sind sehr rudimentär. Umidigi verzichtet auf die Camera2-Api was wir für ein absolutes Unding halten, wenn das Smartphone schon mit dem Photomodus beworben wird. Hier hoffen wir auf ein Update, denn als Photograf möchte ich auch gerne etwas mehr Freiheiten bei der Bearbeitung haben.

Standard-Einstellung

Mono-Einstellung

Bokeh-Effekt

Mit ein wenig Feintuning:

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Frontkamera

Was für eine tolle Kamera! Das haben wir bisher bei keinem getesteten Gerät erlebt. Hier zeigt sich die Qualität des verbauten Sensors. Bilder sind gestochen scharf mit tollen Farben und machen auch bei miesen Lichtverhältnissen eine gute Figur. Einzig bei leichten Gegenlicht, neigen helle Regionen schnell zur Übersteuerung und erzeugen einen Whiteout auf einem Fotomotiv.

Filmaufnahmen

können in einer Auflösung mit bis zu 3840x2160 Pixel mit der installierten Kamera-App aufgezeichnet werden. Die Videoqualität ist für ein Smartphone ausreichend bis gut überzeugte uns aber nicht gänzlich. Eine Bildstabilisierung konnten wir nicht erkennen, man benötigt für Videos (wie auch Fotos) eine sehr ruhige Hand.

Netz & Empfang:

3G/LTE:

UMIDIGI verbaut in seinem Smartphone, alles was man benötigt. Alle Netzfrequenzen und LTE Bänder werden unterstützt. Demzufolge habt ihr keine Abstriche hierzulande. Leider ist der LTE Empfänger etwas schwach sodass ein häufiger Rückfall auf 3G festzustellen ist. Das kann mitunter auch an einem Bug im System liegen oder nur bei vereinzelten Geräten auftreten. Andere Tester scheinen dieses Problem nicht zu haben. Die Sprachqualität ist ähnlich gut wie beim OnePlus 3T. Der Gesprächspartner ist gut zu verstehen und ohne große Verfälschungen im Klangbild. Auch bei schlechten Empfangsbedingungen in Gebäuden oder auf Land, bleibt das Netz sehr stabil abgesehen vom schnellen Wegfall von LTE.

WIFI

Das WLAN-Modul unterstützt alle modernen Standards (802.11 a/b/g/n 2.4/5GHZ). In unserem Test erzielten wir die gleichen Resultate wie auch beim OnePlus 3T, sei es beim Upload oder Download. Auch in größerer Entfernung, bleibt das Smartphone mit unserem Router verbunden - natürlich mit Einbußen in der Geschwindigkeit. Mit unserem Galaxy S6 sind wir aber noch etwas schneller unterwegs.

Bluetooth

Hier gab es in der ersten Version einige Probleme die Umidigi inzwischen behoben hat. Daten können direkt via Bluetooth 4.1 ausgetauscht werden. Das funktionierte zu unserem PC und diversen Smartphones sehr gut. Nach wie vor überzeugt uns die Geschwindigkeit von Bluetooth überhaupt nicht, für die Verwendung von schnurlosen Kopfhörer reicht es aber allemal aus. Zur Datenübertragung empfehlen wir (bei allen Smartphones) WiFi direct.

GPS:

...ist eigentlich absolutes Pflichtprogramm. Hier hat auch UMIDIGI nicht gespart. Die Positionierung geht ausreichend schnell und sehr genau, unser Samsung S6 und OnePlus 3T sind ein tick schneller. Für die Autonavigation ist das Z Pro absolut tauglich.

Sound / Akustik:

Die beiden verbauten Stereo-Lautsprecher sorgen für einen ordentlichen Klang bei normaler Lautstärke, darüber hinaus wird es sehr blechern. Bisher konnte uns da aber noch kein Smartphone überzeugen, was soll man auch erwarten bei der kleinen Drivergröße. Zum Glück steht ein 3,5mm Klinkenanschluss für unsere Kopfhörer zu Verfügung. Dieser ist absolut spitze und gibt ein sehr guten Klang an unsere Kopfhörer weiter. Auch Bässe werden nicht glatt gebügelt wie beim OnePlus 3T - dem Musikgenuss für unterwegs steht also nichts im Weg. Schön finde ich persönlich die Lage des Anschlusses. Der befindet sich am oberen Rand nicht wie bei den meisten Smartphones, unten neben dem USB Anschluss. Dies ist aber eben Geschmackssache 😀

Akku:

3780 mAH gibt Umidigi beim Z Pro an. Eine recht große Akkuleistung mit der man locker auch durch den Tag kommt bei normaler Nutzung. Sobald ihr mit den Smartphone eine Weile spielt oder Filme schaut, geht die Akkuleistung deutlich zurück und dem Akku geht nach 4 Stunden die Puste aus. Das erste Update verbessert ein wenig die Laufzeit im Leerlauf aber auch hier gibt es nach wie vor Verbesserungspotenzial. Das Z Pro ist in diesen Aspekt nur mittelmäßig - es gibt schlechtere Ergebnisse aber auch noch viel Luft nach oben.

Das Netzteil unterstützt 5V,7V, 9V mit 1,67A sowie 12V mit 1,25A. Eine Schnellladefunktion steht zur Verfügung ist aber nicht wirklich schnell. 2h15min solltet ihr einrechnen um das Z Pro wieder voll zu laden. So schlimm wie es aber andere Tester berichten, konnten wir mit unseren Modell nicht nach vollziehen.

Video zum Test:

UMDIDIGI Z Pro kaufen:

Hersteller UMIDIGI
Name Z Pro
CPU MediaTek Helio X27 (10 Kerne)
RAM 4 GB RAM
interner Speicher 32 GB
Grafik ARM Mali-T880 MP4
Display 5.5 Zoll, 1920x1080 Pixel IGZO Sharp
Betriebssystem 6.0 Nougat
Akkukapazität 3750 mAh
Speicher erweiterbar ja bis 256GB microSD, microSDHC, microSDXC
Kamera 2x 13 MP f/2.0 Sony IMX758
Frontkamera 13 MP f/2.0 Samsung S5K3L8 
LTE 800/1800/2600
SIM Dualsim - micro
Gewicht 175 g
Dicke 8,7 mm
Fingerabdruck-Sensor Ja im Homebutton
WiFi a, b, g, n, n 5GHz, Dual Band, Wi-Fi Hotspot, Wi-Fi Direct
Ortung GPS, A-GPS, GLONASS, BeiDou

 

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